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Hommage an den König des Calypso Harry Belafontes Leben

Harry Belafonte - König des Calypso, Kämpfer für die Rechte der schwarzen Bevölkerung in den USA und weltweit im Einsatz für Menschlichkeit!

Am Sonntagabend rauschte sein Leben an 950 Wolfsburger Theatergängern vorüber. Ron Williams, der das Wolfsburger Publikum zuvor bereits in Charakter-Rollen beeindruckt hatte, zog auch diesmal alle Register seiner Darstellungskunst und zog die Besucher in seinen Bann. Zur Handlung: Harry Belafonte blickte in einem kleinen Club, in dem er Jahrzehnte zuvor gejobbt hatte, auf seine bewegte Vergangenheit zurück. Gemeinsam mit ihm durchlebte seine Ehefrau Julie diese Retrospektive. Autor Gerold Theobald nahm Evergreens wie „Angelina", „Mathilda" oder den "Banana Boat Song" auf, und es endete mit dem Lied der Bewegung "USA for Africa" aus dem Jahr 1995: "We are the world". Mehr und mehr nahm das Musical an atmosphärischer Dichte zu, auch ein Verdienst der mit großer Ausstrahlung auftretenden Angela Roy. Witzig war's - das Duett "There's a whole in the bucket" sei als Beispiel genannt - romantisch, aber auch ernst, nostalgisch und nachdenklich stimmend. Gesamteindruck: Gelungen, diese Harry-Belafonte-Story!

Von Andreas Stolz - Wolfsburger Nachrichten, 27.2.2012

 

Kampf gegen Krieg und Unterdrückung

Die „Harry Belafonte Story" begeisterte das Publikum im Bürgerhaus Neuer Markt in Bühl Stehende Ovationen für die „Harry Belafonte Story" im Bühler Bürgerhaus Neuer Markt. Gerold Theobalts „Schauspiel mit Musik", eine Neuproduktion der Kempf Theatergastspiele, reflektiert das Leben des Calypso-Königs im Licht der amerikanischen Friedens-und Bürgerrechtsbewegung. Die erst vor wenigen Tagen Uraufführung feiernde Inszenierung von Birgt Simmler spielt in einem kleinen New Yorker Musikclub, der schon bessere Tage gesehen hat. Sämtliche Protagonisten haben ihr ganz besonderes Päckchen zu tragen. Barchef Charly (Gerhard Haase-Hindenberg) und sein Pianist Jeff (Thomas E. Killinger) erscheinen als desillusionierte Vietnam-Veteranen. Angel (Dominique Siassia), die Bedienung des Lokals, beklagt den Tod ihres im Irakkrieg gefallenen Geliebten. Selbst mit zwei Vollzeitjobs kann sich die alleinerziehende Mutter nur mühsam über Wasser halten. Zum Vorsingen ist der junge Rapper Steve (Karsten Kenzel) angetreten, dessen ohnmächtige Wut gegen das System noch wiederholt für Zündstoff sorgen wird. In dieser Versammlung der Verbitterten erscheint der einzige Gast Harry Belafonte (Ron Williams) wie eine Lichtgestalt aus ferner Zeit. Wer jedoch bisher in Belafonte allein einen glücklich strahlenden Gute-Laune-Sänger sah, dessen samtweiche Stimme exotische Inselträume belebte, sieht sich schon bald eines Besseren belehrt. Eine Befragung durch den amerikanischen „Kommunistenfresser" Joseph McCarthy beendete für viele Jahre die schauspielerische Karriere des Künstlers. Der 1956 mit seinem „Calypso"-Album und dem darauf veröffentlichten „Banana-Boat-Song" weltweit die Spitze der Hitparaden stürmende Künstler wurde von den Rassisten des Landes wütend verfolgt. Belafontes Erfolgsfilm „Island of the Sun", der eine Liebesbeziehung zwischen Schwarz und Weiß thematisiert, heizte die Stimmung weiter an. In einer Rückblende bangt seine Frau Julie (Angela Roy) um das Leben ihres Gatten, der nur knapp einem Mordanschlag des Ku-Klux-Klan entrinnt. Belafonte, ein Freund von Martin Luther King, engagierte sich für die schwarze Bürgerrechtsbewegung, kämpfte für den Rückzug amerikanischer Truppen aus Vietnam und unterstützte Nelson Mandelas Anti-Apartheid-Aktivitäten in Südafrika. Zur Sprache kommt auch das finanzielle Engagement des Künstlers, der von seiner ersten verdienten Million ein Krankenhaus für Arme baute und der Indianerbewegung erhebliche Summen stiftete. Wenn Rapper Steve zornig klagt „Meine Welt hat er nicht verändert!" und zum bewaffneten Kampf gegen die Unterdrücker aufruft, mahnt Belafonte besonnen „Gewalt führt zur Gewalt" und rät „die Gewalt durch Menschlichkeit zu besiegen". Mit Ron Williams ist die Titelfigur glaubhaft besetzt. Seine brillanten Interpretationen der Welthits Belafontes von „Angelina" über „Lady Liberty" bis „Mathilda" wurden enthusiastisch beklatscht. Aber auch alle anderen Darsteller erweisen sich als stimmgewaltig. Zu den absoluten Höhepunkten zählte das anrührende Williams-Roy-Duett „The First Time Ever I Saw Your Face" und ihre witzige „Hole in the Bucket"-Parodie. Nach „We are the world" sang der ganze Saal mit dem Ensemble „Hava Nagila" („Lasst uns glücklich sein"). Das passte. Von Wolfgang Winter - Acher und Bühler Bote / Badisches Tagblatt, 1.3.2012 „Stürmischer Jubel für Ron Williams als Belafonte Großartiges Schauspiel - Weltbekannte Lieder Man schwelgt in Erinnerungen, blättert die spannende Lebensgeschichte eines Stars auf, der stets für die Rechte der Armen und Schwarzen kämpfte. Die Heirat mit der Weißen Julie, melodramatische Höhen und Tiefen, Siege und Niederlagen - gekoppelt an eine Hitparade vom Feinsten. Angela Roy war ihrem Harry als liebevolle Gattin Julie eine ebenbürtige Partnerin. Exzellente musikalische Begleitung.“

WAZ, 28.2.2012


 

WEIMARER REPUBLIK RELOADED Auftragswerk gegen den Mief des Ewiggestrigen

ALLES WAS RECHT IST

von Gerold Theobalt

UA 10. Juni 2010 Schauspielbühnen Stuttgart

 

Pressestimmen:

Was erlebt man auf der Bühne? Eine spannende Handlung die sehr klar und prägnant analysiert, wie Menschen sich zu einem grauenvollen Regime stellen. Globke redet seine Beteiligung schön, stilisiert sich gar zum Widerstandskämpfer, der Juden geholfen habe. Belegen kann er das nicht. Adenauer hielt ihm dennoch bis zum Schluß die Treue, erst mit seinem Herrn mußte Globke 1963 gehen. Gerold Theobalt hat sich gut gebaute, spannende Dialoge ausgedacht und versteht es, Bauers und Globkes Biographien so gegeneinander zusetzen, daß deutlich wird, wie NS-Täterschaft nach 1945 weggeschoben, verleugnet und bagatellisiert wurde. Alle Personen von Theobalts Stück sind authentisch. Am Schluß glückt dem Autor eine eindrucksvolle Verdichtung. Bauer streitet sich mit Globke, den er vernimmt, und in diesem (erdachten) Dialog wird deutlich, wie der pflichteifrige Beamte Globke sich der Menschenfeindlichkeit der Diktatur unterwarf. Ernst Wilhelm Lenik zuzuschauen ist ein Genuß. Brillant spielt er Globke als einen vergrätzten und peinlich selbstgerechten Mann. (Stuttgarter Zeitung)

Solange sich in diesem Land wie jüngst in Bamberg demokratisch gesinnte Bürger noch zu Menschenketten zusammenschließen müssen, um gegen die Aufmärsche von Neonazis zu protestieren, brauchen wir Theaterstücke wie „Alles was Recht ist“. Das am Donnerstag im fast voll besetzten Alten Schauspielhaus uraufgeführte Drama von Gerold Theobalt handelt im Stil eines Bühnenkrimis vom einsamen Kampf des aus Stuttgart stammenden Fritz Bauer gegen die zählebigen Relikte der Nazidiktatur im Deutschland der Adenauerzeit. Gerold Theobalts Stück beschwört den geistig-moralischen Zustand einer jungdemokratischen deutschen Gesellschaft, an deren Schaltstellen sich häufig ehemalige NS-Größen eingenistet haben. (Kulturmagazin Stuttgart)

 

Gerold Theobalt


 

STIEFMUTTERLAND

Szenische Hommage an Else Lasker-Schüler und Peter Hille

1 Dame, 1 Herr / Einheitsdekoration UA: 23.10.2008 beim XIV. Else Lasker-Schüler-Forum im Forum Rex, Wuppertal/Solingen

Tot sind sie beide, er schon vierzig Jahre länger als sie, zwei Botschafter einer untergegangenen, vielleicht besseren Welt: Die in Wuppertal geborene, von den Nazis vertriebene und schließlich im Exil in Jerusalem gestorbene jüdische Dichterin Else Lasker-Schüler trifft in diesem Stück ihren frühen Freund und Mentor Peter Hille wieder, einen zu Unrecht vergessenen Schriftsteller der Jahrhundertwende. Im Hier und Heute, auf einer kleinen Bühne, wo sonst Comedians das zeitgenössische Publikum unterhalten, brauchen sie viel Mut und Selbstvertrauen, um die hoch poetischen Texte zu zitieren, mit denen sie einst, ihr Innerstes nach außen kehrend, das Bürgertum schockierten, bis man sie verbrannte. Heute müssen sie gegen den Kitschvorwurf verteidigt werden. Nach einer (z.T. schwarz-)humorigen Einführung mit Spitzen gegen den aktuellen Kulturbetrieb erinnern die beiden sich an die bewegte, von Aufbruchsstimmung geprägte gemeinsame Zeit in Berlin und lassen so noch einmal lebendig werden, was im Nazideutschland ein jähes, schreckliches Ende nahm. Die Hommage, Schauspiel oder Lesung mit Musik, zeigt Deutschland aus der Sicht der Dichterin als „Stiefmutterland“, das seine Künstler als „entartet“ verlacht, vertreibt und verbrennt – und sich damit des Besten begibt, was es hat.

 
   

 

 


GINGER UND FRED

Schauspiel in drei Akten
Nach dem Film GINGER E FRED von Federico Fellini, Tullio Pinelli und Tonino Guerra

2 D, 5 H (Doppelbesetz.), 1 Pianist / variable Dekoration UA frei

Seit sie in den Vierziger Jahren als erfolgreiche Showstars über die Bühnen der Welt getanzt sind, haben sich Amelia Bonetti und Pippo Botticella, einst berühmt als Ginger und Fred, nicht mehr gesehen. Sie hat geheiratet und ist mittlerweile Großmutter und Witwe. Er hat die Trennung nie verkraftet, sucht Trost im Alkohol und hält sich als Hausierer über Wasser. Nun haben die Macher einer Fernsehshow sich an die beiden erinnert und möchten sie noch einmal gemeinsam vor die Kameras bringen. Unabhängig voneinander sagen Amelia und Pippo aus vordergründig verschiedenen Gründen zu, in Wahrheit sehnen sich beide nach einem Wiedersehen. Leider erweist sich die Show, für die man sie engagiert hat, als niveaulose "Freakshow“ mit einem Transvestiten, einem fliegenden Mönch und anderen schrillen Figuren. Zusätzlich unterbrechen ständige Werbeeinschaltungen den Verlauf der Show. Doch zwischen den beiden Künstlern lebt sofort die alte Vertrautheit wieder auf, die im Laufe des Abends trotz Lampenfieber in eine wehrhafte Komplizität gegen den TV-Ungeist umschlägt. Ihre Herzlichkeit, ihr Humor und ihre Sensibilität, aber auch ihr Berufsthos und ihre Künstlerehre stehen für eine bedauernswerterweise aussterbende Form des Entertainments. Fellinis Filmsatire auf effekthascherische, geschmacklose Fernsehunterhaltung warf man bei ihrer Entstehung 1986 Überzeichnung vor. Heute hat die Medienrealität die erschreckend visionären Fantasien, die der Großmeister in seinem Spätwerk entwirft, traurigerweise längst eingeholt."

 

 

Die "Nelson Mandela Story"

SCHAUSPIEL MIT MUSIK VON GEROLD THEOBALT

berührt die Herzen und begeistert im Kronacher Kulturraum die Theaterbesucher. Lebenslanger Kampf für Freiheit

Kronach - Der Abend im Kreiskulturraum geht wahrhaftig unter die Haut. Nelson Mandelas Schicksalsgeschichte, die nicht nur eine persönliche Befreiung aus 27-jähriger Einzelhaft war sondern ein Symbol für den Kampf gegen Versklavung, Unmenschlichkeit, Dummheit und unaufgeklärte Ignoranz gegenüber allem, was nicht das gleiche Menschenantlitz trägt wie die herrschende Rasse.

Dennoch verzweifelt der Zuschauer nicht an dem Schrecklichen, das Menschen den Menschen zufügen, sondern wird von der Engagiertheit und Glaubwürdigkeit der Schauspieler wie Ronald Mkwanazi als glaubensstarker Bischof Tutu, der bezaubernden Dominique Siassia als liebende und radikale Winnie Mandela sowie dem energisch seinen Idealen folgenden Ron Williams in der Titelrolle von politischer Ohnmacht und Depression letztlich befreit. Die Originalsongs, die der Schauspieler und Soulsänger Ron Williams zusammen mit Michael Ruff und Wolfgang Schmidtke für das Werk geschrieben haben, und vor allem der faszinierende Brasilianer Bani Silva Prado mit Bongo-Trommeln, Maultrommel und seiner zischenden Stimme reißen den betroffenen Besucher aus der Verzweiflung und hin zu einer menschlichen, moralisch verantwortbaren Hoffnung auf eine Zukunft in Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Zwar sind die Menschen wie Kant sagt, aus so ungeradem Holz geschnitzt, dass nichts rechtes aus ihnen zu machen ist; er ist aber zumindest "zur Vernunft fähig". Eine Hoffnung auch für Birma und China im Angesicht der langen Geschichte des Freiheitskampfes von Südafrika. Rückblickend erzählt Gerold Theobald hat schon ein preisgekröntes Schauspiel mit Musik über Martin Luther King mit Ron Williams im Sinne einer theatergerechten Aufklärung verfasst. In der "Nelson Mandela Story" dramatisiert er die chronologischen Ereignisse aus dem Leben von Nelson Mandela und erzählt sie in einer aktuellen Rückschau. In der Regie von Barry L. Goldman lebt das Stück von den vielseitigen Schauspielern, dem Bühnenbild (Andrey von Schlippe) und aktuellen Rundfunkeinspielungen. Ina Bleiweiss als Stimme der Literaturnobelpreisträgerin und Achim Zeppenfeld als Radiosprecher ergänzen im Radiosound die begleitende Musik von Bani Silva Prado. Gabriele Welker ist als Zeitzeugin so natürlich wie Jörg Reimers als der "Prime Eval" Eugene de Kock, der im Gespräch mit Bischof Tutu in den Rahmendialogen verzweifelt nach seinem Himmel für Weiße sucht. Nik Felice und Matthias Horbelt schlüpfen wie Gabriele Welker und Jörg Reimers unglaublich verwandlungsfähig in viele Rollen wie Präsident de Klerk, Buren und dem Arzt Dr. Niels Barnard, der die Minderwertigkeit der Schwarzen genetisch nachweisen will (Matthias Horbelt), denen eine eigene Charaktermaske aufgesetzt werden muss. Das überzeugende Ensemble besteht rundum aus Schauspielern, die von Film und Fernsehen bekannt sind. Nelson "Madiba" Mandela behält seine Zivilcourage und Standfestigkeit auch durch das bei Ron Williams in feinen Nuancen nach und nach sichtbare physische wie seelische Altern. Ronald Mkwanazi als authentischer Reverend und dann mit dem Friedenspreis gekrönter Bischof Desmond Tutu ist der ruhige Revolutionär im Glauben. Die jugendfrische gewaltbereite, später gereifte "königliche" Winnie Madikizela-Mandela verkörpert Dominique Siassia in all ihren liebens- wie verachtenswerten Schattierungen. Sie führt mit dem an Gandhi orientierten und noch immer liebenden alten Madiba ein politisches Schmierentheater auf, um die Macht im Kampf gegen die Apartheid mit Nelsons Präsidentschaft zu sichern. Überzeugendes Ensemble Diese persönliche Entwicklung beider von 1962 bis 1994 mit allen Ausstrahlungen bis in die Gegenwart lässt der Dramatiker mit seiner maßgeschneiderten Dialogkunst in einem bei Schwerpunkten verweilenden Zeitraffer auf der Bühne spielen. Und die Zuschauer des Kreiskulturrings waren ebenso betroffen wie hingerissen. Zwischenapplaus zu den Songs wie "Sophiatown", "Winnie's song", "Mandela's song", "A message to my people" und zum Finale "Endlich frei" und zu dem magischen Spiel Bani Silva Prados waren so lebhaft wie bei Jazzveranstaltungen. Der Schlussbeifall für Inszenierung und Darbietung wollte nicht enden und mündete in Standing Ovations. Von Dr. Peter Müller - Neue Presse, 15.11.2010 Mit einer starken Präsenz und einer einfühlsamen Verwandlungs- fähigkeit hauchte Ron Williams der südafrikanischen Kultfigur Nelson Mandela packendes Leben ein." WAZ Iserlohn, 25.1.2009